Selen ist ein lebenswichtiges Spurenelement, das trotzseiner geringen Menge im Körper eine bedeutende Rolle für unsere Gesundheit spielt. Es ist vor allem für seine antioxidativen Eigenschaften und seine Unterstützung der Schilddrüsenfunktion bekannt. Doch was macht Selen so besonders, und wie können wir sicherstellen, dass wir ausreichend davonaufnehmen?

Die Funktionen von Selen im Körper

Selen ist essenziell für verschiedene Prozesse immenschlichen Organismus:

  • Antioxidative Wirkung: Selen ist Bestandteil von Enzymen wie der Glutathionperoxidase, die unsere Zellen vor oxidativem Stress schützen. Es hilft, freie Radikale zu neutralisieren und so Zellschäden zu verhindern.
  • Unterstützung der Schilddrüsenfunktion: Selen spielt eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung von Schilddrüsenhormonen in ihre aktive Form. Es trägt damit zur Regulation des Stoffwechsels bei.
  • Stärkung des Immunsystems: Durch seine antioxidative Wirkung unterstützt Selen auch das Immunsystem und kann die Abwehrkräfte stärken.
  • Fruchtbarkeit: Selen ist wichtig für die Spermienbildung und die Fortpflanzungsgesundheit.

Symptome eines Selenmangels

Ein Selenmangel kann unterschiedliche Ursachen haben, von einer selenarmen Ernährung bis hin zu Erkrankungen, die die Aufnahmebeeinträchtigen. Mögliche Symptome eines Mangels sind:

  • Schwächung des Immunsystems
  • Schilddrüsenprobleme wie eine verringerte Hormonproduktion
  • Muskelschwäche oder -schmerzen
  • Erhöhte Anfälligkeit für oxidativen Stress, der zu Zellschäden führen kann

 

Natürliche Selenquellen

Der Selengehalt von Lebensmitteln hängt stark von der Beschaffenheit der Anböden ab. In Regionen mit selenarmen Böden, wie Teilen Europas, kann die natürliche Versorgung problematisch sein. Gute Selenquellensind:

  • Nüsse: Paranüsse sind besonders reich an Selen. Bereits eine Nuss kann den Tagesbedarf decken.
  • Fisch und Meeresfrüchte: Lachs, Thunfisch und Krabben enthalten hohe Mengen an Selen.
  • Fleisch und Innereien: Leber und Geflügel sind ebenfalls gute Quellen.
  • Eier: Sie liefern neben Selen auch weitere wichtige Nährstoffe.
  • Vollkornprodukte: Getreideprodukte können je nach Bodenbeschaffenheit Selen enthalten.

Täglicher Bedarf und Supplementierung

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt eine tägliche Selenzufuhr von etwa 60 µg für Frauen und 70 µg für Männer. Schwangere und Stillende haben einen leicht erhöhten Bedarf.

Supplementierung:

  • Selenpräparate können bei nachgewiesenem Mangel hilfreich sein, sollten jedoch nicht ohne     Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Eine Überdosierung kann     toxisch wirken und zu Symptomen wie Übelkeit, Haarausfall und     Nervenschäden führen.

 

Selen und Gesundheit: Ein Blick auf die Forschung

Studien zeigen, dass Selen eine potenzielle Rolle bei der Prävention bestimmter Krankheiten spielen könnte:

  • Krebsprävention: Einige Forschungen legen nahe, dass eine ausreichende Selenversorgung das Risiko für bestimmte Krebsarten senken könnte, insbesondere für Prostatakrebs.
  • Herz-Kreislauf-Gesundheit: Durch die antioxidative Wirkung kann Selen zur Herzgesundheit beitragen und Entzündungsprozesse im Körper reduzieren.
  • Neurodegenerative Erkrankungen: Erste Hinweise deuten darauf hin, dass Selen die Entwicklung von Alzheimer und anderen neurologischen Erkrankungen verlangsamen könnte.

Fazit

Selen ist ein essenzielles Spurenelement mit vielfältigen Funktionen, von der Schilddrüsengesundheit bis hin zur Stärkung des Immunsystems. Eine ausgewogene Ernährung mit selenreichen Lebensmitteln ist der beste Weg, um den Bedarf zu decken. In Regionen mit selenarmen Böden oder bei besonderen Lebensumständen kann eine gezielte Supplementierung sinnvoll sein –jedoch immer in Maßen und unter ärztlicher Aufsicht. Indem wir auf eine ausreichende Selenzufuhr achten, können wir einen wichtigen Beitrag zu unserer Gesundheit leisten.